Technologiefelder
Das Netzwerk bewegt sich in drei Technologiefeldern, um innovative Lösungen für die Denkmalpflege zu entwickeln und neue Technologien in dem bislang sehr handwerklich geprägten Bereich zu integrieren. Dabei sind vielseitige Kompetenzen durch die beteiligten Partner vertreten.
Digitalisierung der Denkmalpflege
Die Datenlage in der Denkmalpflege ist bislang ungenügend. So stehen von vielen historischen Gebäuden keine Planunterlagen, Restaurierungsberichte oder andere Dokumente zur Verfügung. Vorhandene Unterlagen in Papierform müssen umständlich digitalisiert und interpretiert werden. Obwohl es mittlerweile sehr viele Digitalisierungsmöglichkeiten in der Baubranche gibt, insbesondere BIM (Building Information Modeling), sind diese jedoch kaum auf historische Gebäude anwendbar, da der Fokus der Programme zumeist auf der Planung von Neubauten liegt.
Um diesen Zustand zu verbessern, hat sich das Netzwerk das Ziel gesetzt, neue Lösungen für die Digitalisierung von denkmalgeschützten und historischen Gebäuden zu entwickeln. Dabei sollen neben der Dokumentation des aktuellen Zustands der Gebäude die komplette Wertschöpfungskette digital abgebildet werden. Damit soll ermöglicht werden, dass neue Technologien in die Arbeitsabläufe integriert und die Restaurierungsarbeiten vereinfacht und beschleunigt werden können. Gleichzeitig sollen beschädigte Gebäudeteile einfacher rekonstruiert und bspw. Ersatzteile einfacher gefertigt oder beschafft werden können.
Additive Fertigungsverfahren
für die Denkmalpflege
Bislang werden in der Denkmalpflege klassische handwerkliche Tätigkeiten durch Schreiner, Maurer, Schmiede oder andere Gewerke durchgeführt. Durch fehlende Fachkräfte und die aufwendigen und kostenintensiven handwerklichen Fertigungen wird es jedoch immer schwieriger, Ersatzteile zu fertigen und die denkmalgeschützten Gebäude zu restaurieren.
Die Netzwerkpartner haben sich deshalb zum Ziel gesetzt, additive Fertigungsverfahren zu entwickeln, die in der Restaurierung von denkmalgeschützten Gebäuden eingesetzt werden können. Dadurch soll der Bedarf an Handwerkern und Fachpersonal deutlich verringert sowie die Restaurierungszeiten und -kosten reduziert werden.
Um dies realisieren zu können, sollen einerseits neue druckbare Materialien und entsprechende 3D-Drucker als auch neue Fertigungstechniken auf Basis vorhandener Druckverfahren entwickelt werden.
Automatisierungen in der Denkmalpflege
Steigende Digitalisierung und neue Fertigungsverfahren bieten große Möglichkeiten, den Aufwand zu senken und gleichzeitig hohe Qualitäten in der Restaurierung von denkmalgeschützten Gebäuden zu erreichen.
Dieses Potential kann jedoch nur voll ausgeschöpft werden, wenn die neuen Entwicklungen in der gesamten Wertschöpfungskette der Restaurierung von der Erfassung über die Planung und Fertigung bis hin zur Montage von Restaurierungsvorhaben implementiert werden. So sollen automatisierte Vorgehensweisen entwickelt werden, die diese Arbeitsschritte beinhalten und so die Restaurierungsvorhaben vereinfachen.
Das Innovationsnetzwerk "DenkmalpflegeAM" wird vom BMWK als Bestandteil des ZIM-Programms gefördert und im Netzwerkmanagement durch die Jöckel Innovation Consulting GmbH unterstützt.